Bomb-proofes Setup und Tuning für den Tuscany Trail

Denn erstens kommt es anders...

Bike Setup

Planung macht den halben Tuscany Trail…

Wie Sigrid schon geschrieben hat, verlief unser Bikepacking-Abenteuer tatsächlich recht abenteuerlich im Sinn von: komplett anders als geplant. Eigentlich dachten wir ja, dass wir in einer so touristischen Gegend wie der Toskana locker günstige Unterkünfte finden würden und damit die Etappen recht spontan planen könnten. Der Plan ging leider gar nicht auf, die Unterkünfte am Tuscany Trail sind relativ rar und eher teuer, außer man plant zum Teil großzügige Umwege. 

Naiv wie wir waren, hatten wir nur ein “Zelt für den Notfall” mit, das wir eher für die Zeit vor und nach dem Trail gedacht hatten. Viel zu groß und zu schwer für schnelles Bikepacken. Und Schlafsäcke hatten wir entsprechend auch nur in groß und schwer dabei, damit wir nach dem Trail eventuell noch wo eine gemütlich kuschelig warme Nacht wo verbringen könnten. Als Gepäck am Trail selbst wollten wir diesmal, um schnell zu sein, weder Zelt noch Schlafsack mitnehmen und mussten dann aber den Plan über den Haufen werfen…

Dann erstmal Plan B… 

Die Optionen waren irgendwo zwischen im warmen Schlafsack schlafen, das große Zelt aus Platzgründen nicht mitnehmen und unter einem Dach, einer Brücke oder Ruine schlafen oder das Zelt mitnehmen und irgendwie auf den warmen Schlafsack zu verzichten. In Innsbruck am Weg zum Brenner fällt mir ein, dass es doch neulich beim Diskonter Billig-Leicht-Schlafsäcke im Angebot gab… wir biegen also in Hall von der Inntalautobahn ab und tatsächlich finden wir um 19,90 2 Schlafsäcke der allerfeinsten Qualität. Robust, leichtgewichtig und super-warm. High End, sozusagen. Das muss reichen. 

Also besteht unsere Ausrüstung jetzt aus einem wintertauglichen High-End Zelt, billigen Sommerschlafsäcken, recht dicken und schweren Isomatten und viel zu wenig Taschen für das ganze Zeug. Ich bin ja ein Fan von Gabeltaschen – da kommen dann Kocher, Isomatte (klein), Zelt und isotonisches Pulver, Vitamintabletten etc. rein. Die Gabeltaschen waren selbstverständlich auch daheim. Geplant hatten wir ja nur Wechselgewand und Werkzeug, dazu wären Lenkerrolle und Sattelstütztasche auch wirklich ausreichend gewesen. Jetzt mussten diese für mehr als das doppelte Gepäck auch herhalten, und auch, wenn die Taschen enorm befüllt waren, irgendwie kriegten wir die ganze Ausrüstung trotzdem unter. 

 

Die Gravel-Outfits von Alé gehören zu unseren Lieblingsteilen. Perfekter Sitz, auch bei wirklich langen Tagen im Sattel. 

Pro-Tipps für den Tuscany Trail

 

Der Tuscany Trail ist sicher kein “walk in the park” und passagenweise sehr steil, steinig und technisch. Bike und Ausrüstung werden dabei entsprechend gefordert. Setzt unbedingt auf breite Reifen wie den Pirelli Cinturato Gravel Reifen. Reifenbreite mindestens 40, besser gleich 45. Wir haben Leute auf schmalsten Rennradreifen schieben gesehen – damit werdet ihr nicht weiter kommen. Die Frage ob schlauchlos oder mit Schlauch ist immer ein bisschen Geschmacksache, unsere Erfahrung ist: je ruppiger es wird, desto eher setzen wir auf schlauchlos (und haben natürlich Reparaturzeug, Dichtmilch und einen Ersatzschlauch dabei). 

 

Sigrid hatte einen Bandscheibenvorfall, und während mein Specialized eine future shock Federung vorn besitzt, ist Sigrids Trek nicht gefedert. Sie bekam von Redshift eine komplette Ausstattung zum Testen – einen breiteren Drop Bar Lenker, einen gefederten Vorbau, eine gefederte Sattelstütze und ergonomische Bar Ends. Seitdem sie ihr Trek damit umgebaut hat, sind sämtliche Rücken- und Schmerzprobleme weitgehend behoben. 

 

Wir mussten, da wir nicht wirklich viel Zeit hatten, jeden Tag bis spät in die Nacht hinein fahren. Dabei setzten wir auf das unglaublich geniale Redshift Arclight als Rücklicht und z.B. auf die Suprabeam Multifunktionslampe M6xr, die ich am Helm befestige. 

 

Eure Bikepacking-Taschen sollten wirklich dicht sein. Euch können sehr staubige Passagen genauso erwarten wie heftige Regengüsse und Schlamm bis zu den Radnaben oder mehr. 

Wir testeten die Taschen von Topeak für den Tuscany Trail für euch. Die Packrolle vorn lässt sich im Vergleich zu anderen Herstellern sehr einfach anbringen, ich habe aber auf dem Specialized immer das Problem von zu wenig Platz zwischen Reifen und Gabel, so dass die Taschen dabei immer fast am Vorderrad streifen. Abhilfe schaffen ganz einfach Spanngurte wie die von Fixplus, die wirklich bombenfest halten und für mich zu den genialsten Gurten gehören, die ich kenne. Als Sattelstütztasche hatten wir auch die von Topeak erhalten, und während die Idee mit dem Holster, in den die wasserdichte Tasche (mit Ventil – sehr genial) grundsätzlich gut ist, waren unsere Taschen wegen dem viel zu viel an Gepäck für die zu wenigen Taschen ein bisschen überfordert. Sigrid hatte außerdem einen von Topeak eigens entwickelten Stabilisator montiert – den können wir uneingeschränkt empfehlen, meine Tasche schwankte ohne dem Stabilisator oft recht heftig und gerade im schwierigen Gelände will man nicht vom Schwanken der Tasche aus dem Gleichgewicht gebracht werden. 

 

Alé stellte uns ihre Gravelbike-Kollektion zur Verfügung, in gewohnter Alé Qualität, auf die man sich verlassen kann: perfekt durchdachtes Sitzpolster, guter Schnitt, eine Außentasche auf der Gravel-Hose für Handy oder Snacks und eine wind- und wasserdichte Weste… einfach perfekt. Ein Outfit, das nicht nur gut aussieht, sondern auf das man sich auch verlassen kann. 

 

Eigentlich wollte ich ursprünglich mit meiner geliebten Hüfttasche von Camelbak fahren um den Rücken frei zu haben, aber auf Grund der Planänderung brauchten wir mehr Stauraum und ich musste auf meinen (auch sehr bewährten) Octane 16 Rucksack zurückgreifen, den ich schon bei der Komoot Badlands Bikepacking Rally in Verwendung hatte. 

Ausrüstung im Detail

 

Bikes

  • Specialized Diverge Comp Carbon (2022)
  • Trek Checkpoint SL 5

Bikepacking Taschen und Werkzeug von Topeak:

  • Frontloader Packrollenhalterung und wasserdichter Packsack (mit Ventil) 
  • Backloader Sattelstütztasche (aka Arschrakete)
  • Wishbone (Sigrid fuhr mit, ich ohne Wishbone), verhindert das lästige Schwanken der Tasche
  • Barloader Zusatztasche (an Sigrids Rad)
  • Ratchet’n Roll Pro Werkzeugtasche mit Ratschenschlüssel
  • Tubi Master CO2 Pumpe und Reparaturflicken
  • Escape Pod Größe M wasserdichte Dose für Werkzeug und Kleinteile

Taschen und Werkzeug von Topeak, Tuning von Redshift. 

Unser Bach-Zelt war zwar schwer, aber super komfortabel. Die super komfortablen Matten von NEMO sind gerade für geschundene Radfahrer ein ziemliches Plus an Komfort. 

Outfit von Alé 

Regenzeug

Rucksack

Flaschen

Zelt

Isomatten

Kocher und Geschirr

Außerdem:

Fixiergurte von Fixplus

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