Nordlichter gehören für viele Besucher des Hohen Nordens zu den absolut magischten Momenten.
Finnland liegt an der südlichen Grenze des Aurora Ovals, der Zone mit der größten Wahrscheinlichkeit für das Auftreten eines Nordlichts. Je weiter nördlich man sich befindet, desto eher kann man Nordlichter in Finnland beobachten. In der Stadt Kilpisjärvi an der Grenze zu schwedisch Lappland kann man zum Beispiel in 75% der Winternächte Nordlichter beobachten. In Oulu, an der südlichen Grenze zu Lappland, ist es immerhin noch jede vierte Nacht – gutes Wetter natürlich vorausgesetzt.
Nordlichter entstehen durch die Wechselwirkung energiereicher geladener Teilchen mit dem Erdmagnetfeld. Intensität und Häufigkeit der Lichterscheinungen hängt von der Sonnenaktivität ab. Meist sind Nordlichter entweder grün, dann entstehen sie in einer Höhe von etwa 120 km, oder rot, dann entstehen sie bei etwa 250 km Höhe. Nordlichter nennt man korrekter Weise auch Polarlichter, da sie an beiden Polen der Erde entstehen. Man nennt sie dann Aurora Borealis im Norden, und Aurora Australis im Süden.
Man sieht Nordlichter theoretisch das ganze Jahr, aber der Himmel muss dunkel genug sein, was in den langen hellen Sommernächten oft nicht gegeben ist.
Auf unseren Wintertouren in Finnland konnten wir schon mehrfach Nordlichter beobachten, mal schwach, mal richtig stark, auf jeden Fall immer wieder faszinierend.
Schwaches Nordlicht bei der Ahmatupa Hütte im Syöte-Nationalpark.
Wenn ihr im Winter im Hohen Norden seid, helfen euch auch zahlreiche Websites zur Vorhersage, ob in der Nacht mit Nordlichtern zu rechnen ist, oder nicht. Wenn die Chance auf Nordlichter hoch ist, empfiehlt es sich, möglichst auf einen Berg, Hügel oder zu einer Freifläche zu gehen, mit freiem Blick nach Norden. Manche Nordlichter sind so schwach, dass sich eure Augen erstmal lang an die Dunkelheit gewöhnen müssen und ihr sie dann auch nur ganz schwach und farblos seht. Dann könnt ihr immer noch ein lang belichtetes Foto versuchen, falls ihr eine gute Kamera zur Hand habt. Durch die lange Belichtung seht ihr dann die Farben des Nordlichts. Andere Nordlichter wiederum sind so hell, dass der Schnee und die ganze Landschaft grün leuchten.
Nordlichter können eher ein statischer Schimmer sein, am spektakulärsten sind aber die oft sehr schnell flackernden Bänder, die sich wie Vorhänge im Wind über den Himmel fortbewegen.
Wollt ihr Nordlichter fotografieren, so wird meistens das Smartphone nicht ausreichend sein. Am besten nehmt ihr eine Kamera, bei der ihr zumindest die Belichtung, die Blende und den Fokus manuell einstellen könnt. Da es so dunkel ist, wird der Autofokus der Kamera Probleme mit dem Fokussieren haben – ihr müsst den Fokus auf manuell stellen, und den Fokuspunkt auf unendlich setzen. Die Belichtungszeit hängt dann von der Stärke des Nordlichts ab, am besten tastet ihr euch ein wenig daran heran – ein paar Sekunden sind ein guter Anfangspunkt, sind die Nordlichter aber extrem hell und flackern schnell, reicht zB 1/10 Sekunde auch. Die Blende stellt ihr dabei auf den kleinsten Wert, den ihr habt (z.B. 2.8) und die ISO passt ihr an die Belichtungszeit an – je weniger, desto besser. Ein Stativ und ein Fernauslöser sind beim Nordlicht-Fotografieren auch eine große Hilfe.