Traildog Finja – Wie alles begann

Nennt mich Finja. Ich bin ein Kind des Winters. Oktober 2023 hat mich meine Mama zur Welt gebracht und ich wurde von ihr liebevoll umsorgt. Damals wurde ich Gracie genannt, denn ich gehörte zum G-Wurf meiner Mama. Also Gracie, mit G. Das heißt, ich habe schon eine ganze Menge Brüder und Schwestern. In meinem Wurf waren wir 7 Geschwister und was glaubt ihr, wer die Chefin war? Mein lästiger Bruder Gibbs war zwar immer der starke Hau-Drauf, aber ich war letztendlich die Rudelkönigin, und das bin ich jetzt natürlich immer noch. 

Mein altes Rudel wurde mir ja irgendwann zu langweilig und ich hatte Glück, denn ich fand recht schnell ein ziemlich aufregendes neues Rudel. Ich bin immer noch die Rudelkönigin und habe 6 Geschwister auf 2 Beinen. Die sind meist sehr lieb, aber manchmal auch sehr laut, chaotisch und absolut unübersichtlich. Sie dürfen genauso wenig auf der Couch herumhüpfen wie ich, und beim Spazierengehen muss ich immer schauen, ob eh alle zusammen bleiben oder ob jemand fehlt, das macht mich manchmal wirklich fertig. 

Und dann gibt es zwei Alpha-Wölfinnen, Sigrid und Karin, und wisst ihr, was das Allerschönste ist? Mit den beiden Radfahren! Sigrid nimmt mich dann an die lange Leine ans Kickbike und ich kann laufen so schnell ich will, Karin fährt meist mit dem Mountainbike voraus und ich versuche, sie einzuholen. Wenn eine der beiden das Rad holt, werde ich schon ganz aufgeregt… nur manchmal gehen die beiden einfach ohne mir Radfahren. Das finde ich eine ziemliche Frechheit! 

In meiner Waidhofner Heimat habe ich noch zwei sehr unliebsame Geschwister, zwei Kater! Die sind nun wirklich sehr gemein, eigentlich will ich ja mit ihnen spielen, aber die beiden knurren mich immer an, sobald ich auf sie losspringen oder sie ein bisschen im Spiel zwicken will. Versteh ich wirklich gar nicht, solche Spielverderber! Bei Autos weiß ich im Moment auch nicht so recht, was diese Dinger eigentlich wollen. Soll man ihnen nachlaufen? Oder sich einfach hinsetzen? Oder flach machen? Und manche brummen so komisch, die muss ich anbellen, ob ich will oder nicht. 

So wie übrigens den Nebel. Und die Nacht. Und Gespenster in der Ecke im Zimmer. Stirnlampen im Wald weit weg finde ich auch ganz furchtbar, die von meinen Alphas stören mich aber nicht. Ich mag keine Viehgitter und Schienen, aber ich kann, wenn ich beim Kickbike mitlaufe, über ein ganzes Viehgitter springen. 

Bergsteigen finde ich auch wirklich schön, überhaupt den ganzen Tag draußen sein und herumlaufen. Meine Alphas finden zwar, dass ich noch zu jung dafür bin, aber die haben keine Ahnung, ich bin ja schließlich ein Border Collie! Immer wollen sie, dass ich mich ausruhe und hinlege. Also echt! Und dann diese panischen Blicke, wenn ich auf den Felsen herumturne, dabei klettern die beiden doch selber auch, ich kann das schon! 

Überhaupt kann ich wirklich gut allein sein und allein auf mich aufpassen. Neulich habe ich eine halbe Stunde den Wald allein erkundet. Das hat meinem Rudel ja gar nicht gefallen, und naja, eigentlich war ich dann am Ende doch ein bisschen froh, dass ich sie wieder gefunden habe.